velo-tour in die schwiz

Von der Haustür aus ging es mit bepacktem Velo los. Die Route war nur grob definiert, schließlich bin ich über das Allgäu und den Bodensee in der Schweiz gelandet. Die anstrengenden Anstiege und vielen Kilometer haben sich für super Ausblicke auf Berge und Seen definitiv gelohnt! Die Schweiz kann was!

Mit einem etwas seltsamen Gefühl bin ich direkt von der Haustüre (Landsberg) aufgebrochen. Noch nie habe ich davor ein Radtour über mehrere Tage gemacht 🙂 Mein grobes Ziel war durch die Schweiz und Frankreich bis ans Mittelmeer zu fahren. Ich bin am ersten Tag extra früh los, da es 30 Grad werden sollten. Die ersten Kilometer gingen easy, aber ab der Hälfte hatte ich richtig Gegenwind. 
Gleich am ersten Tag musste ich auch das Gefühl unterdrücken einfach wieder umzukehren in die bekannte Umgebung, mit gemütlichem Bett und Dach über dem Kopf. Hat zum Glück geklappt. Den ersten Abend habe ich am Elbsee im Allgäu am Camping-Platz verbracht. Musste aber nach einer Nacht feststellen, dass Camping nach einem anstrengen Tag auf dem Velo wohl doch nichts ist 🙂
Motivieren konnte mich zum Glück ein anderer Radreisender, der von seiner 6-wöchigen Tour durch Frankreich erzählt hat und meinte, die ersten 3 Tage sind die schlimmsten :p
Dann ging es weiter nach Kempten, wo ich über die Warmshowers App (Couchsurfing für Fahrrad-Fahrer) eine Bleibe bei Robert und seiner WG gefunden hatte. Robert war auf Warmshowers während seiner Fahrrad-Reise vom Allgäu nach Marokko(!) gestoßen. Ich habe im Dachstuhl eines alten Bauernhauses übernachtet, was wirklich Charme hatte, während draußen ein Gewitter tobte. Vielen Dank nochmal an Robert!
Danach stand eine lange Strecke nach Bregenz an. Bei diesem Abschnitt habe ich mich im Allgäuer Hinterland wiedergefunden und hatte wirkliche Probleme eine offene Gastwirtschaft o.Ä. zu finden, um mich mit Essen zu versorgen. Auch landschaftlich war es hier nicht besonders spannend, aber meine Stimmung wurde vom ersten Blick auf den Bodensee gehoben. Noch schnell ein paar Sonnenstrahlen am Bodensee genießen und schon war ich in Österreich. Am nächsten Tag stand erstmal Sonnen am Strandbad in Bregenz auf dem Programm (sehr empfehlenswert).Für abends hatte ich aber noch eine Tour nach Rehetobel in die Schweiz auf dem Programm. Das war ein richtiger Härtetest für die Waden, zeitweise betrug die Steigung 17% 😉 Belohnt wurde die Anstrengung mit einer Warmshower bei Ana und Dani. Ana ist Künstlerin und Bastlerin und hat ein wirklich schönes Atelier und Dani stellt Handpans (ufoförmiges Instrument) her. Die beiden hatten wirklich viel zu erzählen, unter anderem von Bekannten, die mit dem Fahrrad quasi einmal quer durch Europa und Asien gefahren sind. Nach einem etwas regnerischen, aber sehr unterhaltsamen Stopp in Appenzell (danke an Philipp!) ging es nach Glarus. Auf diesem Abschnitt, hab ich langsam verstanden, wieso die Route “Alpenpanoramastrecke” heißt. Bei bestem Wetter hatte ich fantastische Aussicht auf die Appenzeller Berge und kam bester Laune in Glarus an. Meine Freundin Susi kam hier spontan zum Trip aus Kempten dazu. Genau richtig zum anspruchsvollsten Teil der Route, dem Anstieg auf den Klausenpass. Bis zum Pass muss man einen Anstieg von 1500 hm bewältigen und es war klar, dass ich das mit Trekking-Bike und 4 Taschen wohl nicht schaffen würde und musste auf den Posti zurück greifen. Aber Susi hat es bis auf die letzten Meter geschafft und gleich sportliche Höchstleistung bewiesen! Dafür konnten wir den Blick vom Pass bei Sonnenuntergang mit klarer Sicht und leckerem Abendessen bewundern. Noch war hier nicht so viel los und wir hatten die Hütte zur Übernachtung fast für uns alleine 😉 Am darauffolgenden Tag konnten wir erstmal 20km Abfahrt vom Pass runter genießen. Wirklich beeindruckend waren aber die Seen mit ihren helltürkisem Wasser. Absolut der Hammer!

Karibik Feeling am Urnersee

Nach der Überquerung des Vierwaldstättersee mit der Autofähre hatten wir noch ein gutes Stück, bis wir schließlich in Luzern angekommen sind. Über 80 km am diesem Tag und super Wetter!Als nächstes ging es nach Interlaken. Hier mussten wir leider auf den Zug am Ende wegen schlechten Wetters (aber nur deswegen) ausweichen. Es hatte sich auch wirklich rentiert, dafür von der Alpenpanoramaroute abzuweichen, denn Interlaken ist Ausgangspunkt für wirklich schöne Touren in das schweizer Hochgebirge.    Susi musste mich leider am nächsten Tag schon wieder verlassen und ich habe einen Ausflug ins Lauterbrunnen-Tal gemacht. Der Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau war wirklich einmalig! Dazu waren viele Paraglider unterwegs, die sich das Tal mit Base Jumpern teilen.Und schon ging es über Thun nach Bern, wo ich Marcel aka Chris aka Kuzeng getroffen habe für eine Schlauchboot-Tour auf der Aare. Absolutes Highlight!Und am Ende meiner Schweiz-Tour besuchten wir noch ein lokales Traktor-Pulling-Event. Das war etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch wirklich lustig.

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